Europäisches Reifenlabel: Was ist das?

Das europäische Reifenkennzeichen ist seit dem 1. November 2012 für neue Reifen vorgeschrieben und gilt für Personenkraftwagen sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge. Ein neues EU-Reifenlabel wird ab dem 1. Mai 2021 gelten.
Europäisches Reifenlabel: Was ist das?

Erläuterung des Reifenlabels

Jeder neue Reifen wird mit einem Reifenlabel versehen, das einen Leistungsindex für drei Bereiche angibt. Dieses Label (Aufkleber auf Reifen für Pkw und leichte Lkw) gibt unter anderem den Rollwiderstand (= Kraftstoffverbrauch) an. Die Klassifizierung geht von A (niedrig) bis G (hoch). Auch die Angaben zur Nasshaftung (= Sicherheit) sind auf dem Reifenlabel von A bis G klassifiziert, wobei das externe Rollgeräusch als Wert angegeben ist. Auf der Grundlage des Reifenlabels kann der Benutzer einen kostengünstigen und sicheren Reifen auswählen, der den Kraftstoffverbrauch, die Haftung und die Umweltauswirkungen berücksichtigt.

Was bedeuten die Icons?

Das Reifenlabel geht auf eine europäische Verordnung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen sowie zur Verbesserung der Geräuschentwicklung im Straßenverkehr zurück. Was bedeuten die drei verwendeten Symbole?

Rollwiderstand
Es gibt 7 Klassen (A bis G), die einen Unterschied von 7,5 % zwischen der günstigsten (A) und der ungünstigsten Klasse (G) angeben. Zwischen A und G liegen also 7,5 % Kraftstoffeinsparung, weil der Rollwiderstand geringer oder höher ist. Das Einsparpotenzial für jede Klasse liegt zwischen 0,10 und 0,15 l/100 km. *

Nasshaftung
Es gibt 7 Klassen (A bis G), mit einem Unterschied von ≥ 30 % beim Nassbremsweg zwischen A und G. Bei 80 km/h beträgt er ≥ 18 m. Von A bis B beträgt der Unterschied 3 bis 4 m, von B bis C 4 bis 5 m, von C bis E 5 bis 6 m, von E bis F mehr als 6 m; die Kategorien D und G werden nicht verwendet.

Externes Rollgeräusch
Die Lärmerzeugung wird durch 3 "Wellen" dargestellt. 3 Wellen = 2001/43: aktueller Standard, 2 Wellen = 661/2009: zwischen dem zukünftigen Grenzwert (2016) und 3 dB darunter, 1 Welle = mehr als 3 dB unter dem zukünftigen Grenzwert. **

* Reifen müssen Mindestanforderungen erfüllen, um in der EU vermarktet werden zu können. Seit dem 1.11.2014 sind Reifen mit Rollwiderstand G und Nasshaftung F nicht mehr zugelassen.
Ausnahmen:

  • Runderneuerte Reifen.
  • Professionelle Geländereifen.
  • Reifen, die ausschließlich für die Montage an Fahrzeugen bestimmt sind, die vor dem 1.10.1990 erstmals zugelassen wurden.
  • T-Ersatzreifen für die provisorische Verwendung.
  • Reifen für die Geschwindigkeitsklasse unter 80 km/h.
  • Reifen mit einem Felgennenndurchmesser von nicht mehr als 254 mm (10 Zoll) und nicht weniger als 635 mm (25 Zoll).
  • Reifen mit traktionsfördernden Eigenschaften (z. B. Spikereifen).
  • Reifen, die ausschließlich für die Montage an Fahrzeugen bestimmt sind, die ausschließlich für den Rennsport verwendet werden.

** Reifen für Personenkraftwagen: Norm nach Querschnittsbreite (Klassen), Reifen für Lieferwagen und Lastkraftwagen: Norm nach Kategorie.

Neue Kriterien sollen hinzugefügt werden

Das europäische Reifenlabel wurde 2012 eingeführt und wird ab dem 1. Mai 2021 erneuert und verbessert. Wenn die neue Kennzeichnung verpflichtend ist, werden Sie dank einer stärkeren Sensibilisierung und der Hinzufügung neuer Kriterien - Laufleistung, Verschleißfestigkeit und Haftung auf Schnee und Eis - eine bessere Wahl treffen können. Neu ist, dass die Kennzeichnung auch auf Reifen für schwere Nutzfahrzeuge angewendet wird, die bisher nicht gekennzeichnet waren.

 

Optisch ist die neue Version des europäischen Reifenkennzeichens gut zu erkennen. Sie ist nämlich an das EU-Energieetikett angelehnt, mit dem verschiedene Elektrogeräte bewertet werden. Die ursprünglichen Piktogramme bleiben erhalten, wie auf dem Bild zu sehen.

Meer energie-efficiëntie

Die neuen Vorschriften werden zu Energieeinsparungen führen, die einer Verringerung der Zahl der Autos auf den Straßen der EU um 4 Millionen pro Jahr entsprechen, so die Kommission. Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, begrüßte daher die Initiative: "Energieeffizienz gilt auch für die Art, wie wir Auto fahren. Durch den Umstieg auf die energieeffizientesten Reifen können die europäischen Bürger und Unternehmen ihren Kraftstoffverbrauch erheblich senken, was Geld spart und der Umwelt zugute kommt. Dies ist Europas Weg zu echter Energiesicherheit und Klimaschutz."

Schneller und effizienter die richtigen Reifen wählen

Der große Vorteil der neuen Kennzeichnungen besteht darin, dass Sie die richtige Reifenwahl für Ihre Situation schneller und effizienter treffen können. Außerdem müssen Sie nichts selbst tun, wenn diese neue Regelung in Kraft tritt. Wir sorgen dafür, dass die notwendigen Informationen für unser gesamtes Sortiment korrekt und verfügbar sind.

Höhere Effizienz bei geringerer Einstufung

Ein günstiges Reifenlabel - also eine niedrige Einstufung - bringt dem Nutzer in der Praxis eine bessere Effizienz. Der deutsche TÜV hat eine Feldstudie des Synthesekautschukherstellers Lanxess begleitet, die zu überraschenden Ergebnissen kam. Ein Tankwagen mit "grünen" B-Label-Reifen sparte gegenüber einem identischen Tankwagen mit Standardreifen der Kategorie D auf 40.000 km 8,5 % ein.

Was ist das wichtigste Kaufkriterium?

Flottenmanager und Eigentümer von Transportunternehmen kaufen Reifen häufig auf der Grundlage

  1. der Nutzungsdauer in Kilometern;
  2. dem Preis und
  3. Rollwiderstand.

Für die Gesamteffizienz des Unternehmens kann es daher vorteilhafter sein, einen etwas teureren Reifen mit einem niedrigeren (= besseren) Label zu wählen als einen billigeren. Wir erklären Ihnen gerne, wie das funktioniert.

Beispiel:
Ein Transportunternehmen mit einem Fuhrpark von 300 40-Tonnern mit Reifen mit Rollwiderstand D auf dem europäischen Reifenlabel könnte durch die Wahl von Reifen mit dem B-Label 1,5 Millionen Euro Kraftstoff pro Jahr einsparen. Ausgangssituation: Jedes Fahrzeug fährt 150.000 Kilometer im Jahr, der Kraftstoff kostet 1,40 Euro. Ein zusätzlicher Vorteil sind CO²-Einsparungen von mehr als 3.000 Tonnen pro Jahr.

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